27.11.2024
Höhere Fachschule für Tourismus & Management, Samedan
Jahrzehntelang hat die Schweiz ihre Sprachenprobleme pragmatisch angepackt. Was dabei herauskam, war zwar nicht unbedingt intellektuell bestechend, sondern föderalistisch buntscheckig – aber irgendwie funktionierte es. Nun sieht es ganz so aus, als ob sich das ändern sollte.
Im ganzen Land streitet man sich in lauten Tönen über die Frage, welche Fremdsprachen in den öffentlichen Schulen gelehrt werden sollen und in welcher Reihenfolge. Fast jede Woche gibt es in den Medien schrille Schlagzeilen zum Thema. Nun könnte der «Sprachenstreit» sogar zu einem wichtigen Thema im eidgenössischen Wahljahr 2015 werden. Denn nachdem die SVP in der Deutschschweiz bereits seit längerem gegen zwei Fremdsprachen in den Primarschulen Sturm gelaufen war, beschloss jetzt auch die SP, das Thema aktiv zu bewirtschaften. Sie will sich nun zur Verteidigerin der Landessprachen machen. Notfalls, so lassen die Sozialdemokraten durchblicken, wollen sie die Priorität der Landessprachen sogar in der Bundesverfassung festschreiben lassen.
Wie aber kommt es, dass eine Frage, die während Jahrzehnten nur einige Pädagogen und eine kleine Schar von Bildungspolitikern beschäftigte, nun plötzlich zu einem Politikum erster Güte werden konnte? Es ist eine lange Geschichte: die Geschichte eines mehrsprachigen Landes, das die Sprachenfragen während Jahrzehnten dadurch löste, dass es sie gar nicht stellte, sich aber Schritt für Schritt in die Sackgasse manövrierte.
Quelle: nzz.ch
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